Rolf Herold - Forchheim
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in mir
in mir
glimmt ein feuer
das seit einer gefühlten ewigkeit
darauf wartet
in freiheit
und lebendigkeit
aufzulodern
von gedanken
an eine unbegrenzte liebe
entzündet
ersticken
vereinzelt aufblitzende flämmchen
immer wieder
unter der decke
der norm
mit dem verglimmen
der letzten funken
sucht das feuer
nach neuen
offenen zugängen zum leben
findet neue nahrung
strahlt auf
verströmt
verhalten noch
licht und wärme
nach innen und außen
knistert vor freude
allmählich
lösen sich
die verkrusteten ascheschichten
und der atem des lebens
beginnt
auf neuen wegen
zu strömen
blüte
aus der felsigen traurigkeit
am grund
des sees meiner einsamkeit
wächst
immer wieder neu
ein keim
durch das salzige wasser
der ungeweinten tränen
bahnt er sich einen weg
ans licht
in der freiheit
der luft
entfaltet sich
eine blüte
die sich
mit den blättern der sehnsucht
ausstreckt
nach der nähe einer seele
um darin
trost
freude
leben
zu erfahren
unwetter
innere stürme
peitschen meine gedanken
angsterfüllt suche ich halt
im engen haus
meiner erfahrungen
blitze erleuchten die finsterniss
doch der donner
rüttelt an meinen wänden
dröhnt in meinem kopf
hagelkörnern gleich
pochen die pulsschläge
auf das dünne blechdach meiner gewohnheiten
bis ich sie ablege
hinaustrete -
den sturm annehme -
das unwetter
tief unter die haut
in mein herz
eindringen lasse
in allem äußeren dunkel
erahne ich dort
geborgenheit
für meine seele
erkenne
dass der regen
das erdreich tränkt
und nun
neues leben gedeihen kann
in meine dunkelheit
in meine dunkelheit
bricht ein licht
durch das blätterdach
meiner begrenzungen
nach der anfänglichen
blendung
lerne ich zu sehen
anzunehmen - zu danken
mich umspült ein meer von
wunderbaren, wertvollen kleinigkeiten
die ich je einzeln
behutsam bewahren, achten und noch bewusster
wahrnehmen möchte