Zeit


unmerklich

 

 

unmerklich
doch spürbar
dehnt sich der tag
dem frühling zu

unmerklich
doch spürbar
keimt
die natur
die freude

unmerklich
doch spürbar
dehnen sich die gedanken
räkeln sich
aus der umklammerung
der kälte
dem frühling zu

 


 

morgenstimmung

 

der letzte atemzug
der dunkelheit
legt einen sanften hauch
über
die erwachenden lichter
des alltags

die sonne
wird zur hebamme
des lebens
entreißt der welt
mit ihren geheimen kräften
das visier
der nacht

 


 

ein tag

 

ein tag ist
vorüber
ziehen in gedanken
die einzelnen stunden
brachten wieder nur gewohntes

der tag war
neu
war nichts
und niemand
hat dich berührt

steif krallte sich der körper fest
in der luft
war staub
den die engen augen
jagten
sich die gedanken
selbst um die ruhe

 


 

januarabend

 

 

in der ferne
verschmilzt der schnee
mit dem dämmrigen blau
des abends
vor den augen
gleitet der tag
in die nacht

in der ferne noch
liegt das morgen
verschmilzt
mit dem heute
in den gedanken
gleitet die zeit
in die ruhe
des augenblicks

 


 

herbstmorgen

 

dünner morgennebel
lässt die konturen
verschwimmen
die gedanken
an den vergangenen sommer
spiegeln sich
im bunten laub
sieht man
die sonnenstrahlen
wärmen
kaum noch
fühlt man
ihre kraft
lässt uns dennoch leben