Rolf Herold - Forchheim
® Alle Rechte vorbehalten
nebel
gezeugt von licht und wasser
getragen von der luft
schwebt er allgegenwärtig
als nasser grauer duft
jedes kleine fahle licht
setzt ihm die krone auf
erhebt ihn stumm
zur finst´ren eminenz der nacht
in seinen kühlen netzen
verfängt sich rasch dein lauf
mit jedem nerv fühlt du
die undurchsicht´ge macht
den ersten hauch des neuen tages
verhöhnt er lachend
ringt er nieder
doch bringt ihm dieser atemzug
bereits ein vages
gefühl des endes
und verzweiflung kriecht in seine nassen glieder
allmählich immer weiter
weicht er vor seiner mutter aus
verkriecht sich
in den kleinsten ecken
zieht sich zurück in seines vaters haus
das leben
kann sich wieder strecken
vielfalt
grenzenlose vielfalt
farbenmeer
größe die überwältigt
unvorstellbare macht
und du
bist klein
winzig
den ameisen gleich
doch
ueberlegen
denn
du kannst geniessen
winterspaziergang
jeder zug deines atems
hüllt dich
in klirrenden nebel
jede bewegung
möchte erstarren
im zerbrechlichen frost
in dir aber
ist es warm
denn die eisige klarheit
die deine stirn umspielt
lässt dich
die natur
wahrnehmen
gedanken an die sonne
die sonne ist fort
doch
noch zeigt das
rosablaue grau
der wolken
ihre nähe
und wenn alles
schwarz ist
sind doch
die bäume grün
die rosen rot
und du
lebst
freue dich
auf den nächsten tag
und sei es nur deshalb
weil sie dann
wieder für dich scheint
highlands
ich möchte dich einatmen
um deine gelassenheit
in meinem blut zu speichern
um mit deiner ruhe
die wirbel des alltags
zu glätten
ich möchte dich einatmen
um das tausendfache grün
zu bewahren
das du so meisterlich
auf der diamantenen leinwand
des himmels
mit dem torfbraunen wasser zeichnest
ich möchte dich einatmen
damit du
ein teil von mir wirst